ENZIAN Südtirol lädt zum Vortrag von Prof. DDr. Christian Schubert
Prof. DDr. Christian Schubert ist Leiter des Labors für Psychoneuroimmunologie (PNI) der Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie an der Medizinischen Universität Innsbruck.
Die Psychoneuroimmunologie (PNI) untersucht die Wechselwirkung zwischen Psyche und Immunsystem. Es ist ein sehr komplexes Netzwerk zwischen dem psychischen Nervensystem, Hormonsystem und Immunsystem, das versucht, die nicht stofflichen Daten unserer Existenz in Verbindung mit Biologie zu bringen. Im Hinblick auf Corona sollten Menschen ganzheitlich gesehen und das Immunsystem vor allem gestärkt werden. Je brutaler psychosozial gegen Menschen vorgegangen wird, z.B. durch Shutdown, Lockdown, Isolation, Menschen um ihre Arbeit bringen, um ihr Erspartes bringen, Kinder in ihrer Entwicklung hemmen, umso stärker wird das Immunsystem supprimiert. Über diese Immunsuppression, über die Verminderung exakt jener Bestandteile des Immunsystem die wir eigentlich brauchen um mit dem Virus umzugehen, steigen die Inzidenzen, Infektionen und möglicherweise auch die Mortalität.
Angst und Panik sind im Grunde das Herzstück der Psychoneuroimmunologie. Der Mensch reagiert bei Angst mit einer Aktivierung der gesamten Immunologie, nicht nur psychosozial. Am stärksten betroffen bei dieser Art von Stress ist das Herz- Kreislaufsystem, das Verdauungssystem (Magenschmerzen, Verstopfung, Durchfall), Muskelverspannungen bis hin zu Krebserkrankungen. Das Ohnmachtsgefühl bei den Menschen hat einen schwächenden Einfluss auf das Immunsystem. Aus der Psychoneuroimmunologie weiß man, dass positive Gefühle, wie Optimismus, Selbstwirksamkeit, Kontrollerleben, positive Gefühle oder psychisches Wohlbefinden den Immunschutz steigern, Entzündungsprozesse senken und die Zellalterung verlangsamen.
Um das Immunsystem auf Vordermann zu bekommen, gibt es Maßnahmen aus unterschiedlichen Bereichen unserer ganzheitlichen Existenz. Das Immunsystem kann auf biologischem Weg, aber auch auf psychosozialen Weg gestärkt werden.