Merkel bereitet die Bevölkerung schon einmal auf eine "schwierige Situation" im Herbst vor
27.04.2021 - n-tv.de
Bundeskanzlerin Merkel geht davon aus, dass Jugendliche noch im Sommer gegen Corona geimpft werden können. Eine "Herausforderung" seien jedoch die unter 12-Jährigen. Ab Herbst werde es "eine schwierige Situation an den Grundschulen" geben.
Ab Sommer sollen auch Jugendliche im Alter zwischen 12 und 15 Jahren mit Biontech geimpft werden können. Das sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Angaben von Teilnehmern beim gestrigen Impfgipfel mit den Bundesländern.
Weniger optimistisch zeigte Merkel sich nach ntv-Informationen allerdings mit Blick auf jüngere Kinder. Es werde "noch sehr, sehr lange dauern", bis es einen Impfstoff für Kinder unter 12 Jahren geben werde, sagte die Kanzlerin. "Und mit sehr lange, meine ich, nicht vor Frühjahr 2022. Wir werden also im Herbst eine schwierige Situation an den Grundschulen haben. Dort müssen wir uns auf den Betrieb mit ungeimpften Kindern einstellen."
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"Herausforderung im Herbst"
Die Gruppe der Kinder unter 12 Jahren mache zehn Prozent der deutschen Bevölkerung aus, das werde "eine Herausforderung im Herbst", sagte Merkel nach Angaben von Teilnehmern. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist als einziger bereits ab 16 Jahren zugelassen, alle anderen Impfstoffe erst ab 18 Jahren.
Die vier Hersteller, deren Corona-Vakzine in Deutschland bereits im Einsatz sind, arbeiten derzeit alle an Impfstoffen für Kinder und Jugendliche. Biontech/Pfizer kann dabei bereits erste Erfolge aufweisen: In einer klinischen Studie in der Altersgruppe von 12 bis 15 Jahren hatte laut den Unternehmen ihr Impfstoff eine Wirksamkeit von 100 Prozent gegen Covid-19 gezeigt. Die Impfung sei zudem gut vertragen worden. Die Hersteller haben bereits auch eine klinische Studie für Babys ab sechs Monaten und jüngere Kinder gestartet.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte am Montagabend nach dem Impfgipfel, dass die Infektionszahlen bei den Jüngeren derzeit "dramatisch steigen". Bei den 15- bis 19-Jährigen gebe es in Bayern fast eine 300er-Inzidenz. zum ganzen Artikel